Woran denken Sie zuallerst, wenn Sie von „Paris“ hören? Höchstwahrscheinlich an den legendären Eiffelturm, den Louvre und die Kathedrale Notre-Dame … Ohne Frage sind diese Bauten unbedingt sehenswert, doch unweigerlich das ganze Jahr über von Touristen überlaufen. Und obwohl sie bei Ihrem Besuch der Hauptstadt Frankreichs ein absolutes Muss sind, empfiehlt es sich, auch die vielen verborgenen Orte zu erkunden, die weniger Touristen anziehen und sehr wohl einen Abstecher wert sind.
Der im Nordosten von Paris gelegene Schifffahrtskanal Saint-Martin mit einer Länge von 4,5 km ist ein wahres Paradies abseits des geschäftigen Treibens in der Innenstadt. Der von Kastanienbäumen gesäumte Kanal wurde im 19. Jh. errichtet. Die gusseisernen Brücken, Stege und Schleusen geben ein malerisches Bild ab – noch pittoresker geht es in Paris kaum! Schlendern Sie doch bei einem romantischen Spaziergang an den Ufern entlang, entspannen Sie sich in einer der angesagten Bars oder stöbern Sie in kleinen Boutiquen, Concept-Stores und Outlets. Bei einer Bootsfahrt auf dem Kanal können Sie die Stadt von einer völlig anderen Seite erleben.
Die im 12. Arrondissement gelegene, kopfsteingepflasterte Rue Crémieux ist die farbenfrohste Straße von Paris. Hier reihen sich bezaubernde, in Pastellfarben getünchte Häuschen aneinander. Die bunt bemalten Fensterläden und die Terracotta-Blumentöpfe entlang des Bürgersteigs tragen zum schrulligen Charme der Straße bei. Hier ist einfach alles eine Augenweide. Doch behalten wir diesen Insidertipp für uns – sonst haben Sie diesen reizvollen Ort nicht mehr lange für sich allein ;-)
Beim Gedanken an bekannte französische Weinbauregionen kommen Ihnen wohl als Erstes Bordeaux, das Elsass, das Languedoc und Burgund in den Sinn. Doch haben Sie gewusst, dass es einen betriebenen Weinberg in der Stadt der Liebe gibt? Vermutlich nicht, doch das verwundert nicht, schließlich ist der Clos Montmartre eines der bestgehüteten Geheimnisse der Stadt. Die meisten Touristen besuchen die berühmte Basilika Sacré-Coeur und steigen den Hügel danach wieder hinab. Nur wenige stoßen zufällig auf den Weinberg, der sich in der Rue des Saules westlich der Kirche befindet.
Trotz ihrer zentralen Lage in der Nähe des Louvre wird die Galerie Véro-Dodat häufig von den Touristenmassen übersehen. Diese 1826 gebaute glasüberdachte Einkaufspassage im neoklassischen Stil ist eine der 18 verbliebenen Passagen in Paris. Lassen Sie sich diese hinreißende Passage mit Marmorsäulen, einem Boden aus schwarzen und weißen Marmorplatten und Fresken an der Decke nicht entgehen! Heute beherbergt die Galerie Véro-Dodat dutzende elegante Edelboutiquen, darunter ein Geschäft von Christian Louboutin.
Mögen Sie es ein bisschen abenteuerlich? Dann ist diese stillgelegte Eisenbahnstrecke im Herzen von Paris genau das Richtige für Sie! Der „kleine Eisenbahngürtel“ wird seit 1934 nicht mehr betrieben und bietet heute hunderten Pflanzen und Tieren einen sicheren Lebensraum. Mehrere Gleisabschnitte sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Machen Sie sich in Wanderschuhen auf zu einer Entdeckungstour: Fauna und Flora, farbenfrohe Graffitis, ein in eine einmalige Kantine umgewandelter alter Bahnhof und vieles mehr. Wenn Sie die Hinterhöfe von Paris erkunden möchten, dann gibt es keinen besseren Ort als diesen!
Am Ufer der Seine gegenüber der Kathedrale Notre-Dame befindet sich ein stummer Zeuge der langen und ereignisreichen Geschichte der Stadt. Am Square René Viviani neben der Kirche Saint-Julien-le-Pauvre steht der älteste Baum von Paris. Es heißt, die Robinie wurde 1601 gepflanzt. Damit „wacht“ sie seit über 400 Jahren über Paris. Der Baum erfreut sich nach wie vor bester Gesundheit, muss jedoch von Betonkrücken gestützt werden … Doch müssten wir das in dem Alter nicht alle? :-)